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Gü­te­richter / Me­dia­ti­on

Me­dia­ti­on im Ge­richt und mehr

Das Gü­te­richter­ver­fah­ren im Ge­richt ist ein Er­folgs­pro­jekt. Was 2006 hier im Land an ein­zel­nen Ge­rich­ten im Rah­men eines Mo­dell­pro­jek­tes als ge­richts­in­ter­nes Me­dia­ti­ons­ver­fah­ren be­gann, wei­te­te sich immer mehr aus.

Das Er­geb­nis kann sich sehen las­sen: In Sachsen-​Anhalt sind zwi­schen 2006 und Ende 2012 mehr als 2.000 ge­richts­in­ter­ne Me­dia­ti­ons­ver­fah­ren ge­führt wor­den. Über die Hälf­te wurde mit einer er­folg­rei­chen Streit­schlich­tung be­en­det. Die ge­richts­in­ter­ne Me­dia­ti­on ge­noss hohe Ak­zep­tanz. Der Haupt­grund dafür lag si­cher in der fach­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on der spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Rich­ter­me­dia­to­rin­nen und -​mediatoren und in ihrem gro­ßen per­sön­li­chen En­ga­ge­ment.

Zu­gleich wuchs der Wunsch, die ge­richts­in­ter­ne Me­dia­ti­on zeit­ge­mäß zu re­geln. Mit dem „Ge­setz zur För­de­rung der Me­dia­ti­on und an­de­rer Ver­fah­ren der au­ßer­ge­richt­li­chen Kon­flikt­bei­le­gung“ vom 21. Juli 2012 wur­den die Mo­dell­pro­jek­te der Län­der in ein neues, flä­chen­de­cken­des „Gü­te­richter­ver­fah­ren“ über­führt. Die ge­setz­li­che Grund­la­ge für das Gü­te­richter­ver­fah­ren fin­det sich jetzt in allen Ver­fah­rens­ord­nun­gen.

Das Gü­te­richter­ver­fah­ren ist eine be­son­de­re Form der ein­ver­nehm­li­chen Streit­be­le­gung vor Ge­richt. An­ders als bei der Ent­schei­dung durch Ur­teil ste­hen nicht Pa­ra­gra­phen, son­dern die je­wei­li­gen In­ter­es­sen und Be­dürf­nis­se der Be­tei­lig­ten, die in einer öf­fent­li­chen Ge­richts­ver­hand­lung wo­mög­lich nicht oder nicht voll­stän­dig zur Spra­che ge­kom­men wären, im Vor­der­grund. Die spe­zi­ell ge­schul­ten Gü­te­richte­rin­nen und Gü­te­richter kön­nen dabei auch Mo­ti­ve der Be­tei­lig­ten be­rück­sich­ti­gen, die in einem „nor­ma­len“ Ge­richts­ver­fah­ren keine Be­rück­sich­ti­gung fin­den wür­den. Die Gü­te­richter lösen die Kon­flik­te nicht, son­dern hel­fen den Be­tei­lig­ten, ei­gen­ver­ant­wort­lich eine nach­hal­ti­ge und trag­fä­hi­ge Lö­sung für ihren Streit zu fin­den.

Die Gü­te­richte­rin oder der Gü­te­richter kann Sie bei Ihrer Kon­flikt­lö­sung je­doch erst dann un­ter­stüt­zen, wenn be­reits ein ge­richt­li­ches Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet wurde.

Das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um hat den Flyer

her­aus­ge­ge­ben, den Sie als PDF-​Datei her­un­ter­la­den kön­nen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Flyer fin­den Sie über die­sen Link.

Gü­te­richter

Gü­te­stel­le im Sinne von § 794 Abs. 1 Nr. 1 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung sind in Sachsen-​Anhalt nach § 34 b des Schiedsstellen-​ und Schlich­tungs­ge­set­zes die bei den Ge­mein­den ein­ge­rich­te­ten Schieds­stel­len sowie Schlich­tungs­stel­len, die von den No­ta­ren sowie ei­ni­gen Rechts­an­wäl­ten er­rich­tet sind. Da­ne­ben kön­nen Per­so­nen oder Ver­ei­ni­gun­gen auf An­trag als wei­te­re Gü­te­stel­len im Sinne von § 794 Abs. 1 Nr. 1 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung an­er­kannt wer­den.

Die Zu­stän­dig­keit für die An­er­ken­nung als wei­te­re Gü­te­stel­le sowie für die Rück­nah­me und den Wi­der­ruf der An­er­ken­nung ist gemäß § 44 des Schiedsstellen-​ und Schlich­tungs­ge­set­zes durch All­ge­mei­ne Ver­fü­gung des Mi­nis­te­ri­ums der Jus­tiz des Lan­des Sachsen-​Anhalt vom 17.2.2010 (JMBl. LSA 2010, S. 63) auf den Prä­si­den­ten des Land­ge­richts Mag­de­burg über­tra­gen wor­den.

Dar­über hin­aus gibt es noch so­ge­nann­te „sons­ti­ge Gü­te­stel­len, die Streit­bei­le­gung be­trei­ben“. Hier­zu ge­hö­ren u.a. bran­chen­ge­bun­de­ne Gü­te­stel­len, Gü­te­stel­len der Industrie-​ und Han­dels­kam­mern, der Hand­werks­kam­mern oder der In­nun­gen.